Ein einzelnes T-Shirt kann zwischen fünf bis neun Kilogramm CO2 produzieren. Insgesamt produziert die Textilindustrie 1,2 Billionen Tonnen CO2 pro Jahr. Auch der Wasserverbrauch zum Anbau von Baumwolle zur Herstellung unserer Kleidung ist nicht zu unterschätzen. So benötigt man für ein Kilogramm Baumwolle 25 Badewannen voller Wasser. Bei rund 1,31 Millionen Tonnen Baumwolle pro Jahr schon eine ganze Menge.
Ebenfalls umweltbelastend sind die Chemikalien, mit denen die Stoffe behandelt werden, die wir am Körper tragen. Allein die Pestizide, die zum Schutz der Baumwollpflanze vor Parasiten auf den Feldern aufgebracht werden, können Böden vergiften und Insektensterben verursachen, ebenso wie die Chemikalien, mit denen die Kleidungsstücke behandelt werden, um ihnen ein bestimmte Funktion zuzuweisen, wie beispielsweise unserer Outdoorkleidung. Diese Chemikalien, genannt PFC, perfluorierte und polyfluorierte Chemikalien, lassen sich, einmal in der Natur, zum Beispiel durch Abwasser freigesetzt, nicht abbauen. Es gibt sogar chemische Stoffe in unserer Kleidung, die Wissenschaftler der University of Michigan School of Public Health und der Medical School in Boston in Studien als Risikofaktor für Frühgeburten herausfanden. Dies sind die sogenannte Phthalate, Weichmacher, die vor allem in Gummi, gefärbten Textilien und Kunstleder vorkommen.
So geht es weiter, auch krebserregende Farben, Azofarbstoffe werden bei der Herstellung unserer Kleidungsstücke eingesetzt. Diese wurden in der EU zwischenzeitlich in allen Textilien verboten, die Berührung mit der menschlichen Haut haben. Doch zum Glück findet bereits ein Umdenken statt. Weg von der Linearwirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet ganz vereinfacht: Das Kleidungstück wird nicht mehr aus nicht nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und am Ende seines Lebenszyklus entsorgt, wo es noch mehr Umweltbelastungen produziert, sondern simpel recycelt.
Ein Beispiel bietet hier H&M. Jeder kennt das Modehaus, jeder war mit Sicherheit schon einmal drin. Manchem wird dabei ein kleiner Container im Laden aufgefallen sein. Dort kann man seine getragene Kleidung abgeben. Sie erhält dadurch ein zweites Leben, entweder im Second-Hand Handel, als Putzlappen oder Dämmstoff. So reduziert sich der durch unsere Kleidung produzierte Abfall enorm.