Die Geschichte der Kleidung reicht, so sagen Quellen, circa 75.000 Jahre zurück. Einige sagen auch, dass bereits vor 650.000 Jahren getragen wurden. Seither unterlag unsere Kleidung einem stetigen und umfangreichen Wandel. Wurde sie zu Beginn vor allem als Schutz vor Kälte und Nässe getragen, diente sie bald zur Darstellung von Status und Zugehörigkeit. Leibeigene und Sklaven beispielsweise waren in vielen Kulturen auf Anhieb an ihrer minderwertigen, oft schmutzigen Kleidung zu erkennen.
Auch die Art, wie Kleidung getragen wurde, änderte sich im Laufe der Zeit zunehmend. So wurden anfänglich Fetzen mit einfachen Lederschnüren zusammengezurrt, später kamen Nadeln und Schnallen hinzu. Die Errungenschaften der Kleidung im Lauf der Zeit trägt auch einen nicht unerheblichen Teil zur Besiedlungsgeschichte bei. So konnten die Menschen erst nach Nutzbarmachung wärmender Oberbekleidung den kälteren Norden besiedeln. Der Notwendigkeit, Kleidung anzupassen und weiterzuentwickeln, ist auch zu verdanken, dass der Mensch das Weben entdeckte.
Auch das Aussehen der Mode veränderte sich drastisch. So kennt fast jeder die Gemälde aus der Gründerzeit, die Damen mit Wespentaille und allzu ausladenden Hinterteilen abbilden. Diese Figuren waren Miedern und Reifröcken zu verdanken, die man heute eigentlich nur noch bei Brautkleidern findet. Ein ebenfalls häufiges Motiv auf Abbildungen aus dem 16. Jahrhundert ist die sogenannte Heerpauke, ein Beinkleid für Männer – Frauen trugen zu dieser Zeit keine Hosen – das an den Oberschenkeln ausgepolstert war und nur bis zu den Knien reichte. Dieses Kleidungsstück setzte sich derart durch, dass es bis zum 18. Jahrhundert am spanischen Hof Mode war.
Auch heute noch gibt es spezielle Kleidungsstücke, die fest mit der geschichtlichen Tradition eines Landes oder einer Region verbunden sind. So zum Beispiel die bekannten bayerischen Lederhosen, die jedes Jahr zum Oktoberfest zu sehen sind.