Herstellung

In der heutigen, schnelllebigen Zeit hat man häufig nur einen kurzen Moment, um sich einen ersten Eindruck von jemandem zu verschaffen. Da fällt der Blick unter anderem zunächst auf die Kleidung des Gegenübers. Nicht verwunderlich also, dass wir auch daran unsere Meinung über den jeweils anderen festmachen. Gern aufgrund der Marken, die getragen werden, die Zusammenstellung der Muster und Farben, über den Zustand der Textilien. Doch auch immer mehr in den Fokus rückt heute die Herstellung der Kleidung, die wir tragen. Immer mehr gewinnt an Bedeutung: Woher stammt der Rohstoff, wie und von wem wurde dieser verarbeitet? Mit welchen Mitteln? Wie lange wurden die einzelnen Komponenten für meine Jeans transportiert und wohin? Wie viel Chemie kam dabei zum Einsatz?

Auch diese Fragen, sofern man sich denn mit Ihnen auseinandersetzen will, prägen eine Person und den Eindruck, den sie vermittelt. Gerade in Zeiten der Klima-Diskussionen, Erderwärmung und der steigenden Meeresspiegel, spricht es für das Bewusstsein eines jeden, wenn er versucht, verantwortungsvoll mit diesen Themen umzugehen. Auch und vielleicht gerade deshalb hat die Kleidung, die wir tragen,einen großen Anteil daran.

Im Hintergrund

Jeder kennt die Geschichten der Kinder in Fabriken in weniger industrialisierten Ländern, die unter unwürdigen Bedingungen und mit schlechter Bezahlung unser nächstes Paar Designer Turnschuhe zusammenklöppelen. Die am Ende der Lohnkette, die die meiste Arbeit mit den teuer erworbenen Tretern haben, haben am wenigsten davon.

Gerade sehr günstig erworbene Kleidungsstücke gelten oft als nicht fair gehandelt.

>Daher unterliegt die Herstellung von Textilien heute vielen Standards, mal mehr, mal weniger intensiv geprüft, die uns helfen sollen, in Hinblick auf Qualität und Umweltbewusstsein die richtige Entscheidung zu treffen. Eines dieser Prüfsiegel ist zum Beispiel Oeko-Tex, das als Merkmal für schadstoffarme Kleidung und Textilien herangezogen wird.

Doch auch bei vielen weiteren Produktionsschritten, angefangen bei der Ernte der Baumwolle als Grundlage zur Herstellung von Textilien, sollte man auf Kriterien wie gerechte Arbeitsbedingungen für die Bauern und Erntehelfer, fairen Lohn und möglichst umweltfreundliche Lagerung und kurze Transportwege achten. Selbstverständlich kann man es auf die Spitze treiben und selbst das Garn, mit dem die Kleidungsstücke im weiteren Verlauf zusammengenäht werden, in seiner Herstellung zurückverfolgen. Jedoch erleichtern uns die Hersteller und Verkäufer unserer heutigen textilen, zweiten Haut diesen Aufwand sehr, indem es mittlerweile viele fair und umweltbewusst hergestellte Textilien zu kaufen gibt. Der Markt reagiert auf das gesteigerte Bewusstsein der Verbraucher und tut dies auch in einschlägigen Werbungen kund.

Dies wiederum ruft, gerade im Zeitalter der Medien, unabhängige Prüfungsorganisationen auf den Plan, die die Herstellungskette bis zu ihrem Ursprung verfolgen und dabei, auch heute noch leider nicht selten, auf Diskrepanzen stoßen.

Wenn wir also darauf achten, was wir tragen, wo es herkommt und wie es hergestellt wurde, kann man durchaus behaupten, dass wir unsere innere Einstellung nach außen tragen.